Verletzungen des Vorfußes
Verletzungen des Vorfußes sind durch seine exponierte Lage häufig
Mehr oder weniger schwere und spitze Gegenstände fallen aus der Hand und treffen dann meist den Vorfuß. Deswegen sollten Handwerker, Bauarbeiter und ähnliche Berufsgruppen Stahlkappenschuhe tragen.
Kleine Weichteilverletzungen werden wie jede normale Wunde behandelt, meist genügt ein Pflasterverband.
Größere Wunden müssen chirurgisch behandelt werden und brauchen unbedingt auch eine Röntgenuntersuchung, da der Fuß wenig Weichteilpolsterung hat und die Knochen sehr oberflächennahe sind. Eine Tetanus-Prophylaxe ist wichtig und darf nicht vernachlässigt werden. Beachten Sie, dass Fußverletzungen oft längere Zeit sehr schmerzhaft sein können und daher einer ausreichenden Schonung und Ruhephase bedürfen.
Zehenbrüche werden meist nur mit einem Tape bahandelt, wobei die gebrochene Zehe an eine oder mehrere Nachbarzehen fixiert wird, die dann wie eine Schiene wirken und für die notwendige Entlastung während der Heilungsphase sorgen. Diese Tapes müssen mindestens 4 Wochen angelegt werden. Stark verschobene oder verrenkte Brüche sollten chirurgisch versorgt werden, wobei meist Drähte zum Einsatz kommen. Durchtrennte Sehnen muss man nähen.
Relativ häufig bleiben nach Vorfußverletzungen Schmerzen und Schwellungen für einige Monate oder länger bestehen, die auch mit der Gewebequalität zusammenhängen. Vorbestehende Schwellungen, Krampfadern und Durchblutungsstörungen sowie Systemerkrankungen wie Diabetes verschlechtern die Heilungstendenz.
An den Mittelfußknochen kennen wir den Ausdruck: Marschfraktur.
Das sind Brüche, die meist nach langen Wanderungen oder sonstigen starken Belastungen auftreten. Im Röntgen sieht man anfangs oft nichts, erst nach Tagen kann eine Kalluskugel als Zeichen der Reparatur gesehen werden. Diese Brüche sind sehr schmerzhaft, so dass die Patienten oft kaum gehen können.
Behandlung: Schonung, Eispackungen und Tapeverband, gut angepasste Schuheinlagen. Die Schmerzen vergehen oft erst nach 2 bis 4 Wochen. Eine operative Behandlung der Marschfraktur ist so gut wie nie notwendig.
Beispiele:
Marschfraktur am Schaft des 2. Mittelfußknochens, bereits in Heilung mit deutlichem Kallus.
Eine andere Verletzung im Vorfußbereich, nämlich die verschobene Schaftfraktur des 5. Mittelfußknochens, braucht die operative Intervention.
Nach Reposition und Schraubenversorgung einer Schrägfraktur des 5. Mittelfußknochens.