Hohes Fersenbein

Oder: Calcaneus Altus - Fersenbeinhöcker - Haglund-Ferse

Der Fersenbeinhöcker ist eine Vergrößerung der hinteren oberen Fersenbeinecke. Durch Schuhdruck kann es zur mechanischen Irritation der umgebenden Weichteile wie Schleimbeutel, Achillessehne und Gleitgewebe kommen.

Häufig ist dieses "Überbein" nur in engen Schuhen lästig und schmerzhaft. Manchmal kann die Irritation sogar zu spontanen Rissen der Achillessehne führen.

Behandlung

Durch konservative Therapie (abschwellende Maßnahmen, Schuhzurichtung, Physiotherapie und Spezialeinlagen) kann manchmal eine Besserung erreicht werden. Wirklich gelöst wird das Problem operativ durch Abtragen des Höckers und Wegnahme des meist entzündeten Schleimbeutels und der Gleitgewebe.

Operative Behandlung des Hohen Fersenbeins, Beispiel 1:

Vorher: Massive Schwellung, Schuhdruckbeschwerden und Entzündung. Die passionierte Läuferin konnte ihrem Hobby wegen zu starker Schmerzen nicht mehr nachgehen.

Nachher: Bereits einen Monat nach der minimalinvasiven Operation durch das Schlüsselloch ist die Entzündung verschwunden, Schuhdruck und Schmerzen sind weg. Die zwei kleinen Einstiche sind jetzt schon fast nicht mehr sichtbar.

Operative Behandlung des Hohen Fersenbeins, Beispiel 2:

Vorher: Man sieht präoperativ eine entzündete Schwellung an typischer Stelle. Diese verursacht, speziell in engeren Schuhen, erhebliche Schmerzen. Bild 3: Der gelbe Ffeil zeigt das hohe Fersenbein. Zusätzlich hatte der Patient einen Fußrückenhöcker (roter Pfeil).

Nachher: Das hohe Fesenbein wurde durch das Schlüsselloch (perkutan) begradigt und stört nun nicht mehr (gelber Pfeil). Auch der Fußrückenhöcker wurde in gleicher Weise abgetragen (roter Pfeil). Die Operation erfolgt minimalinvasiv, das heißt durch mehrere kleine Einstiche. Der Patient ist, obwohl in gleicher Sitzung noch andere Fussprobleme operiert wurden, sofort normal gehfähig.

Im postoperativen Röntgen sieht man, dass sehr wenig Knochen entfernt wurde. Nur der Knochenanteil, der im Schuh gedrückt hatte wurde hier sehr sparsam und selektiv entfernt. Postoperativ nahezu keine Schmerzen. Das und die sofortige Mobilisierung mit voller Belastung sind die großen Unterschiede zur offenen Methode.

Nachbehandlung

Vollbelastung ist sofort möglich. Spitalsaufenthalt ist nicht unbedingt notwendig, da die OP auch ambulant in lokaler Betäubung durchgeführt werden kann.

Arbeitsfähigkeit

Bei einseitiger Operation und Bürotätigkeit nach ungefähr zehn Tagen, bei beidseitiger Operation und schwerer körperlicher Arbeit erst nach etwa zwei Monaten.

Sportfähigkeit

Nach etwa vier Wochen für weniger belastende Sportarten, bei beidseitiger Operation nach etwa zwei bis vier Monaten für Squash und Tennis.

Ergebnisse

Gute Ergebnisse lassen sich in fast 95 % der Fälle erzielen.

Komplikationen

Infektion im Promillebereich, wobei das Endergebnis selbst davon meist nicht beeinflusst wird.

Ein Beispiel für die früher angewandte offene Chirurgie:

Links & Mitte: Der Pfeil zeigt den Fersenbeinhöcker an.

Rechts: Die Abmeißelungsfläche muss glatt sein (rote Pfeile). Besonders wichtig ist die "Jammerecke" am Achillessehnenansatz (gelber Pfeil), bleibt hier Knochen stehen, ist ein Rezidiv (Wiederauftreten der gleichen Beschwerden) vorprogrammiert.