plattfuß

Oder: Pes Planus, Pes Planovalgus

Die weitere Steigerung des Knickfußes und des Knickplattfußes ist der Plattfuß, er ist quasi das Gegenteil des Hohlfußes.

Das Längsgewölbe des Fußes ist massiv abgeflacht und kommt beim Stehen mit dem Boden in Kontakt. Die Fersenstellung zeigt nach außen, beim Hohlfuß steht die Ferse (meist) nach innen.

Der Vorfuß ist im Gegensatz zum Hohlfuß um die eigene Längsachse nach innen rotiert. Ebenso wie der Hohlfuß kann der Plattfuß angeboren oder erworben sein.

Die Ursachen reichen von genetischen Faktoren über Bindegewebsschwäche bis zu Entzündungen, Überbelastung und Übergewicht.

Behandlungsprinzip

Bei Kindern

Der lockere (flexible), kindliche Knickplattfuß bedarf bei stärkerer Ausprägung einer Hebung durch spezielle Einlagen, um den Übergang in den starren Plattfuß, der durch Schrumpfung von Sehnen und Bändern entstehen kann, zu verhindern.

Der schwere kindliche Plattfuß mit dem so genannten vertikalen Sprungbein muss operiert werden.

Bei Erwachsenen

Im Erwachsenenalter kann bei Versagen der konservativen Therapie der Plattfuß durch Überdehnungen oder schleichende Risse von wichtigen Sehnen entstehen, die das Längsgewölbe stützen und verspannen. Die wichtigste dieser Sehnen ist die Sehne des hinteren Wadenmuskels (M. tibialis posterior).

Beim Plattfuß des Erwachsenen stehen operative Maßnahmen wie Sehnenverlagerungen, Verlängerungs- und Verschiebeoperationen an der Ferse, Gewölbehebungen und Fußwurzelversteifungen zur Auswahl.

Beispiele:

Fall 1

Plattfuß

Bild 1: Die Patientin leidet an Schmerzen, die intensive konservative Behandlung half nicht.

Bild 2: Die Trittspur zeigt den vollen Kontakt der Fußsohle.

Bild 3: Operative Verlängerung des Fersenbeines, welches dadurch auch mehr zur MItte kommt. Damit wird der Fuß aufgerichtet.

Bild 4: Die Korrektur wird durch eine Spezialplatte gehalten. Da sie nicht viel aufträgt, kann sie meist belassen werden.


Bild 5: Schön aufgerichtetes Längsgewölbe. Die Patientin wurde nach der OP schmerzfrei.


Fall 2

Bei dieser Patientin ist der Fuß massiv nach innen eingebrochen, sodass sie nicht mehr als einige wenige Schritte gehen konnte.

Bild 1: Das Gewölbe dieses Fußes ist komplett eingebrochen.


Bild 2: Der Fuß ist grotesk verformt.


Bild 3: Hier mussten wir die Fußwurzelgelenke aufrichten und versteifen.


Bild 4: Danach hat die Patientin wieder einen normalen Fuß und kann wieder längere Strecken ohne Beschwerden gehen.